Marino Marini

italienischer Bildhauer, Maler und Grafiker; deutl. Bezüge zur etrusk. und archaisch griech. Kunst; Hauptmotive waren Pferde und Reiter sowie der weibliche Körper und Porträtbüsten (u. a. von Thomas Mann, Henry Miller, Marc Chagall, Igor Strawinsky)

* 27. Februar 1901 Pistoia/Toskana

† 6. August 1980 Viareggio

Wirken

Marino Marini studierte an der Kunstakademie in Florenz und war bis zu seinem 27. Lebensjahr fast ausschließlich als Maler und Graphiker tätig. Erst nach einem Aufenthalt in Paris 1928 wandte er sich der Plastik zu. Von 1929 bis 1940 war er Lehrer an der Kunstschule Villa Reale in Monza. Sein dortiges Atelier lag in der Nähe einer Reitschule, ein Zusammentreffen, das seine spätere Thematik (s.u.) wesentlich beeinflußt hat. 1940 erhielt er einen Ruf als Professor an die Brera-Kunstakademie in Mailand, an der er bis 1969 gelehrt hat. Von 1942-46 wohnte er in der Schweiz, später in Mailand, zuletzt in Viareggio.

M.s Kunst, in Italien zeitweise als "expressionistische Gotik" umstritten, zeigt deutliche Bezüge zur etruskischen und zur archaischen griechischen Kunst. Er hat sich selbst einmal als "Etrusker der Neuzeit aus der Toskana" bezeichnet. Sein Hauptmotiv waren Pferde und Reiter, ein Thema, das er im Laufe der Jahre ständig wandelte und in dem er schließlich das von ...